Eine Rückschau nach alten Akten und Schriftstücken, sowie Ausarbeitungen von August Dörrie, Fritz Figge, Fritz Saure und Bernd Stallmann.

Chorgesang in Twiste – Die Anfänge der „Liedertafel“

Neben der fast 470 Jahre alten Schützengilde ist der MGV Liedertafel Twiste der zweitälteste Verein in Twiste, der während seines 175-jährigen Bestehens eine entscheidende und prägende Rolle im dörflichen Gemeinschaftsleben gespielt hat. Seit dem Jahr 1922 besteht der MGV Einigkeit in unserem Dorf. Während der ältere Chor mehr der konservativen Richtung jener Zeit zugewandt war, stand der jüngere mehr der sozialen, demokratischen Ausrichtung jener Zeit näher. Jedoch war für beide Chöre oberstes Vereinsziel, Pflege der Gemeinschaft und des Chorgesangs. Neben diesen beiden Chören gründete sich 1979 der DRK-Frauenchor und im Jahr 2000 der Kinderchor „Die Twistetaler Tonhöppers“. Alle diese Gesangsgruppen machen deutlich, wie gern in Twiste in gemeinschaftlicher Runde gesungen wird. 

Vor über 175 Jahren entwickelte sich, ausgehend von den größeren Städten, auch in den ländlichen Gebieten die volkstümliche Sangespflege. Diese Sangespflege führte überall im Lande zur Gründung von Gesangvereinen. In Waldeck kam es erst um 1840 zur Bildung von Gesangvereinen und zwar zunächst in Arolsen, Mengeringhausen und Korbach.

Dem Lehrer Karl Klein wurde damals die zweite Lehrstelle in Twiste übertragen. Dazu kann man in der Schulchronik vom 18. September 1846 nachlesen: „Herr Klein gewinnt durch Privatunterricht und durch die von ihm errichtete Liedertafel immer mehr die Zuneigung der Gemeinde.“ Dieser Vermerk in der Schulchronik dürfte die Geburtsstunde des Vereins sein. Weiterhin finden sich nur zwei kurze Bemerkungen: „An den ersten so genannten Bundessingen des Waldeckischen Liederbundes, das 1854 in Arolsen stattfand, nahmen die Twister Sänger bereits erfolgreich Teil. Gelegentlich des 20-jährigen Jubiläums des Pfarrers und Superintendenten Esau in Twiste, am 1. April 1880, sangen sie unter dem Dirigenten Caccia, im beisein des Fürstenpaares zwei schöne Lieder.“

Anscheinend ruhte in den Jahren danach das Gesangsleben in Twiste und der Verein geriet in Vergessenheit; denn in der ältesten noch vorhandenen Aufzeichnung vom 14. November 1891 – Protokoll, die Gründung des Männergesangvereins Twiste betreffend – heißt es: „Zur Gründung des Männergesangvereins hatten sich am vorgenannten Tage 14 Personen im hiesigen Schullokale eingefunden […]. Die aus den sogenannten Personen bestehende Versammlung beschloß die von Lehrer Stephan entworfenen Statuten, in der alle Anwesenden ihren Beitritt erklärten und dies durch die eigene Unterschrift der genannten Statuten bekundeten. Lehrer Stephan wurde zum Dirigenten benannt, der dieses Amt unentgeldlich übernimmt und daher von Beiträgen befreit bleiben soll. Es wurde dann aufgrund des §4 der Statuten zur Wahl zweier weiterer Vorstandsmitglieder, eines Vorsitzenden und eines Cassierers, geschritten. Aus der Wahl gingen als Vorsitzender das Mitglied W. Bieker und als Cassierer das Mitglied W. Isenberg hervor.“

Diese am 14. November 1891 erfolgte „Gründung des Männergesangvereins“ war nach einem jahrelangen Ruhen in Wirklichkeit nur ein Wiederaufleben der Liedertafel. Der §1 der an diesem Tag beschlossenen Satzung lautet: „Der Verein bezweckt durch Pflege des Gesanges und gesellige Zusammenkünfte die Vaterlands- und Bruderliebe sowie überhaupt alle edlen Gesinnungen zu heben und zu fördern.“ 

Das erste große Sängerfest wurde am 29. und 30. Mai 1904 gefeiert, verbunden mit der Weihe einer Fahne, die 220 Mark kostete. Erst am 24. Februar 1912 wurde ein Protokollbuch angelegt.

Während des 1. Weltkriegs kam das Gesangsleben vollständig zum erliegen, lebte aber nach der Beendigung sofort wieder auf.

Ort und Personen sind leider nicht zuzuordnen.

Die „Einigkeit“ im Jahr 1922

Am 9. November 1922 taten sich 16 junge, sangesfreudige Männer aus Twiste zusammen, gründeten einen zweiten Gesangverein und gaben ihm den Namen „Arbeitergesangverein“. Schon nach wenigen Wochen hatten sich dem Verein 41 Mitglieder angeschlossen.

Zum Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Emde bestimmt. Die Chorproben fanden dort im Saal statt und als erstes Lied wurde vom Chor „Nun leb wohl, du kleine Gasse“ einstudiert. Nach einem Jahr wurde der Name des Vereins in MGV „Einigkeit“ umbenannt.

Im Mai 1924 fand das erste Sängerfest statt, bei dem auch die Vereinsfahne geweiht wurde. Bis zum Jahr 1929 war der Verein auf 58 Mitglieder angewachsen und es kamen jährlich weitere Mitglieder hinzu. In den Jahren 1929 bis 1933 war es für viele Mitglieder sehr schwer, den Verein am Leben zu erhalten, weil viele Sänger arbeitslos und nicht in der Lage waren, den Beitrag für den Verein aufzubringen. 

Sängerfest Arolsen, 1933?

Der Verein gehörte dem Deutschen Sängerbund sowie dem 1924 gegründeten Waldeckischen Sängerbund an. Nach deren Richtlinien sollten im August 1933 beide Twister Männergesangvereine zusammengeschlossen werden. Da aber keine Einigung unter den beiden Vereinen zustande kam, wurde die „Einigkeit“ vom damaligen NS-Kreisleiter aufgelöst. Aber auch diese befohlene Auflösung schreckte die damaligen Sangesbrüder des Vereins nicht zurück, sie hielten alle ihrem aufgelösten Verein die Treue. Diese Treue wurde dadurch belohnt, dass man im Frühjahr 1934 die Genehmigung erteilte, den Verein weiterbestehen zu lassen. Dies war in erster Linie das Verdienst des Vorsitzenden des Waldeckischen Sängerbundes und Lehrers an der Twister Schule, Fritz Riese, der dann auch als Dirigent den Verein übernahm.

Kassel Bundessängerfest

So konnte der Verein im Juni 1937 sein 15-jähriges Bestehen mit einem großen Sängerfest feiern. Während des Krieges, ab September 1939, ruhte die Vereinstätigkeit, da die meisten Sänger einberufen waren. Erst im April 1946 wurde wieder mit den Proben begonnen, aber zehn Sangesbrüder kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück. Viele junge Männer traten dem Verein bei, so dass er bereits 37 aktive und 16 passive Mitglieder aufwies. Am 8. September 1946 gab der Verein sein erstes Chorkonzert. Ein weiteres folgte zu Ostern 1947, zu dem man den Quartett-Verein aus Oberhausen eingeladen hatte. Das 25-jährige Bestehen wurde im November 1947 im Vereinslokal gefeiert.

Nachdem Paul Röder aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, übernahm er von 1948 bis Oktober 1950 den Verein als Dirigent. 1949 konnten bereits 99 Mitglieder verzeichnet werden.

1950 begann mit dem Wechsel des Dirigenten eine neue Ära des Vereins: Heribert Middeke übernahm den Verein für die nächsten 40 Jahre und prägte ihn durch sein hohes musikalisches Können! 

Höhepunkte des Chorgesangs seit den fünfziger Jahren

Nachdem im 1955 das Gründungsjahr der „Liedertafel“ (1846) urkundlich festgelegt worden war, wurde 1956 nicht wie vorgesehen das 65-jährige, sondern das 110-jährige Vereinsjubiläum mit einem großen Sängerfest gefeiert.

Ein besonderer Tag in der Vereinsgeschichte war der 27. Mai 1957. An diesem Tag wurde dem Verein durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss in feierlicher Form die Zelter-Plakette überreicht. Mit dieser Auszeichnung wurden die Gesangvereine geehrt, die mehr als 100 Jahre alt waren. 

In guter Erinnerung blieb für die „Einigkeit“ das Wertungssingen in den 1950er Jahren in Groß-Seelheim, bei dem ein erster Preis und ein Dirigentenpreis errungen wurde. Ab den 1970er Jahren begannen für den Verein große Konzerttätigkeiten im Zusammenarbeit mit der „Harmonie“ Korbach, der „Liedertafel“ Goddelsheim und dem gemischten Chor Düdinghausen, die sich zur „Chorgemeinschaft Middeke“ formierten. Diese Vereine wurden alle von Heribert Middeke geleitet und veranstalteten fast 20 Jahre lang viele große Konzertabende in den Hallen und Kirchen der beteiligten Chöre, die allein bis zu 700 Besucher in die Twister Mehrzweckhalle führten! Ob mit dem Waldeckischen Kammerorchester oder einer kompletten Rhythmusgruppe – diese Konzerte waren ein Highlight für alle Sangesbegeisterten aus einem weiten Umkreis.

In der Zeit der wirtschaftlichen Gesundung nach dem zweiten Weltkrieg erwachte das Interesse der Völker Europas in breiten Schichten füreinander.

So wurden über holländische Feriengäste Kontakte zu dem Männergesangverein „Inter-Nos“ Groenlo (Holland) geknüpft. Als die „Liedertafel“ 1986 ihr 140-jähriges Jubiläum feierte, brachte eine Abordnung dieses Männerchores den Blumenschmuck zum Fest aus Holland mit. 

Diese 140. Geburtstagsfeier war ein Zeugnis davon, wie die „alte Liedertafel“ ihre musikalisch kulturelle Aufgabe verantwortungsbewusst gegenüber Vergangenheit und Gegenwart erfüllte. Das Festkonzert am 23. Mai war der Höhepunkt der Festtage: Hervorzuheben war der Auftritt unseres Gastes – Bassist Walker Wyatt aus Kassel –, der neben solistischen Titeln mit uns zusammen „Ol man river“ sang und einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Unser Dirigent Bernd Stallmann, der den Chor seit 1984 leitete, hatte an diesem Abend ein besonders anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Es zeigte einmal mehr, dass Twiste das Prädikat „Das singende Dorf“ zu Recht trägt. An diesem Abend wurde dem Jubiläumsverein die Ehrenmedaille des hessischen Ministerpräsidenten verliehen. In der Laudatio dazu hieß es, die Liedertafel habe in Twis­te die Liebe zum Chorgesang geweckt und vertieft, das Volkslied lebendig gehalten und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger gestärkt.

Im Herbst 1989 gab es große Veränderungen in Deutschland. Der west- und östliche Teil unseres Vaterlandes, nach dem Krieg durch Mauer und Stacheldraht voneinander getrennt, wurde wiedervereint. Die Neugier nach der Grenzöffnung war natürlich groß. Mit dem Frauenchor Rammenau, im landschaftlich schönen Sachsen gelegen, entwickelte sich eine herzliche Freundschaft. Unser Sangesbruder Rainer Zenker war hier der Initiator dieser sängerischen Bekanntschaft.

Im Jahr 1990 musste die „Liedertafel“ zum Jahresende das Vereinslokal „Leyhen Saal“ räumen. Hier hatten wir jahrzehntelang gesungen und mussten uns nun einen neuen Probenraum, eine neue Heimat suchen. Wir fanden ihn im Gemeinschaftsraum unserer Mehrzweckhalle. 

Besonders traurig waren wir, als wir in diesem Jahr neun unserer treusten Sänger zu Grabe tragen mussten. Sie hinterließen eine große Lücke in unserem Verein. Waren wir 1986 noch mit 40 Sängern aktiv, so hatte unser Chor Ende des Jahres 1990 nur noch 28 aktive Sänger.

Ab 1991 wurde die „Einigkeit“ ebenfalls von Bernd Stallmann übernommen, der aus den eigenen Reihen des Vereins stammte. Sein Dirigat war durch die Ausbildung bei Heribert Middeke geprägt und seine Klavierausbildung hatte er an der Gesamthochschule in Kassel erhalten. So konnte ein nahtloser Chorleiterwechsel durchgeführt werden.

Um den Zuhörern Musik in einem größeren Spektrum darzubieten und ihnen stets etwas Besonderes zu bieten, beschlossen die beiden Twister Männerchöre 1995, gemeinsam zu proben und gemeinsam aufzutreten. 

Beim Kirchenkonzert in Tann/Röhn, dem Bezirkssingen in Mengeringhausen und dem Kirchenkonzert des Waldeckischen Sängerbundes in der Korbacher Kilianskirche hatten wir gemeinsam erste große Erfolge aufzuweisen. 

Vom 7.–9. Juni 1996 feierte die Liedertafel ihren 150. Geburtstag mit einem großen Festkonzert. Zu Gast war der vom Fernsehen bekannte Bassist Gunter Emmerlich. Die Sänger beider Chöre hatten sich lange auf dieses Jubiläum vorbereitet. Die Festtage waren ein voller Erfolg. Es hatte sich gezeigt, dass nur ein in ausreichend starker Besetzung auftretender Chor anspruchsvolle Chorsätze gut vortragen kann. 

Im Angesicht der zu erwartenden Fusion feierte der MGV „Einigkeit“ vom 17. bis 19. Oktober 1997 sein 75-jähriges Bestehen. Ähnlich wie bei der Geburtstagfeier der „Liedertafel“ hatten sich beide Männerchöre gegenseitig bei den Vorbereitungen dieser Festtage unterstützt. Auch diese Festtage waren ein voller Erfolg. Durch die gemeinsamen Proben und Auftritte ermutigt, begann man in den Vorständen beider Vereine einen Weg zu einer Fusion zu suchen. Im Herbst bzw. Winter 1998 wurde in jeweils getrennten Generalversammlungen über eine Fusion beider Vereine beraten. Beide Versammlungen beschlossen einmütig einen Zusammenschluss. Der 29. Januar 1999 wurde als Tag für eine gemeinsame Generalversammlung festgesetzt. In der Versammlung wurde aus den zwei traditionsreichen Twis­ter Männerchören ein Chor unter dem Namen „MGV Liedertafel 1846
Einigkeit 1922 Twiste e.V.“ Die Geschichte beider Vereine findet sich in einem neuen Namen wieder. Wie üblich gibt sich der Verein eine neue Satzung und strebt die Eintragung in das Vereinsregister an. Für den Verein wird ein neues Protokollbuch angelegt. Zu feierlichen Anlässen werden die beiden alten traditionsreichen Fahnen zusammengetragen. Die Einmütigkeit aller Mitglieder gibt Hoffnung für ein zeitweiliges Fortbestehen des Männergesangs in Twiste. 

Besondere Höhepunkte des Vereins waren die seit 1991 im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Adventskonzerte; mal mit prominenter Beteiligung (Dortmunder Jugendchor unter der Leitung von Gerhard Rabe; die Sängerin Annett Kohsek; die Blues-Sängerin Maisha Grant), mal mit befreundeten Chören aus der näheren Umgebung. Volkstümliche und klassische Weisen gehörten ebenso wie kirchliche Lieder und moderne Töne zu unserem Programm. Bei allen Auftritten und Vorstellungen fand unser Chor Beachtung und Anerkennung. Dafür waren wir unserem Chorleiter Bernd Stallmann besonders dankbar. Bernd Stallmann ist von 1984 bis 2019 unser Dirigent gewesen und er hat es ausgezeichnet verstanden, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden und uns Sänger immer wieder neu zu motivieren. In den letzten Jahren haben wir mit viel Erfolg von ihm selbst verfasste Chorsätze – oft auch unter seinem Pseudonym Pasquale Thibaut – gesungen; in der deutschen Chorlandschaft hat er sich dadurch einen ausgezeichneten Ruf erworben.

Zum Festkonzert aus Anlass des 170-jährigen Bestehens der „Liedertafel“ hatten die Sänger wieder einen prominenten Sänger nach Twiste eingeladen: Am 10. September 2016 fand ein Konzert mit dem Tenor Johannes Kalpers in der Mehrzweckhalle in Twiste statt. In zwei Konzertblöcken gab er einen Einblick in sein breit gefächertes Repertoire, das von Liedern aus der Romantik über Operetten bis zum Musical reicht. Gemeinsam mit uns beschloss er das Konzert mit den Liedern „Amigos para siempre“ und „So leb‘ dein Leben“ (My Way). Ein rundum gelungenes Konzert mit einem bestens aufgelegten Gaststar, der auch im Nachhinein bei der Autogrammstunde und der Aftershow-Party ohne „Startenor-Allüren“ zum Gespräch zur Verfügung stand. 

Zu diesem Konzert hatten uns einige Sänger der „Harmonie“ Korbach hilfreich unterstützt: Die „Harmonie“ war seit längerer Zeit nicht mehr singfähig und so war es eine Freude, unsere Sangesbrüder bei uns begrüßen zu dürfen. Doch sie sangen nicht nur beim Konzert mit, sondern blieben uns auch danach treu und schlossen sich unserem Verein als neue Mitglieder an.

Ende 2019 gab es einen Umbruch in der Dirigententätigkeit: Bernd Stallmann gab den imaginären Taktstock an Marvin Putzki weiter. Wiederum war es ein Sohn unseres Dorfes, der sich in die Tradition einreihte. Allerdings war der Beginn seiner Tätigkeit nur von kurzer Dauer: Im März 2020 brachte die Pandemie durch das Corona-Virus die Welt aus dem Tritt und das Singen zum erliegen. Nur sporadisch konnte zwischen diversen Lockdowns gesungen werden, und das auch nur zu erschwerten Bedingungen: Abstand halten, Maskenpflicht, Hände desinfizieren … Es war eine schwierige Zeit! Teilweise wurde nur stimmenweise gesungen, in vielen Vereinen sang man online am Computer oder in großen Scheunen und Hallen mit drei Meter Abstand. Erst ab dem Frühjahr 2022 gelang es, eine gewisse Regelmäßigkeit der Chorproben zu erreichen. Ganz allmählich befreite man sich von der Starre der vergangenen zwei Jahre und bereitete sich endlich auf das Sängerfest zum 175. und 100. Jubiläum der Vereine vor. Was für ein Fest wäre wohl möglich gewesen, wenn man eine längere Vorbereitungszeit gehabt hätte? Aber wir wollen nicht klagen, sondern uns über den Neubeginn freuen; hoffentlich bleibt uns diese Freiheit erhalten!

Der Chorgesang hat in Twiste eine lange Tradition. Im Laufe der Zeit hat sich in unseren Dörfern und Vereinen viel verändert. Werte, die sehr lange Bestand hatten, werden heute oft schnell in Frage gestellt. Traditionen und Moderne zu vereinen, ist oft ein schwieriger Weg. Unsere 175 und 100 Jahre alten Vereine haben eine wechselvolle Geschichte. Jeder Verein ist für viele Sänger­generationen Heimat gewesen. 

Wir Sänger wollen versuchen, diesen Weg zu gehen, mit dem Ziel Chorgesang und Gemeinschaft zu pflegen, uns und anderen zur Freude. Getreu dem Satz, den uns die Geschichte lehrt: „Nur der Wandel ist beständig.“

Mit Stolz blicken wir auf unsere Geschichte zurück­, denn die kulturelle und gemeinschaftsbildende Funktion des Vereins ist bis auf den heutigen Tag für das dörfliche Leben von entscheidender Bedeutung gewesen.

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